Wohnungsmarkt-Report Chemnitz 2018: moderater Anstieg der Angebotsmieten

Zum vierten Mal seit 2015 legt das FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung mit dem „Wohnungsmarkt-Report Chemnitz 2018“ eine umfassende Analyse über Angebote und Preise auf dem Chemnitzer Mietwohnungsmarkt vor. Basierend auf einer Stichprobe von knapp 3.100 Wohnungsangeboten (erhoben im November 2017) zeigt der Report für das Gebiet der Stadt Chemnitz insgesamt, für die 19 bevölkerungsreichsten Stadtteile sowie für 45 abgrenzbare Wohngebiete Struktur der Wohnungsangebote, durchschnittliche Quadratmeterpreise für Kaltmieten und vergleicht diese mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre.

 

Die wichtigsten Ergebnisse:

 

Weiterhin moderate Mietpreise in Chemnitz: Die im November 2017 angebotenen Wohnungen kosteten durchschnittlich 5,06  €/m² (über alle Größen, Ausstattungen und Wohnlagen hinweg). Bereinigt um die sog. Ausreißerpreise (jeweils 5 % der günstigsten und teuersten angebotenen Quadratmeterpreise) ergab sich bei den Nettokaltmieten eine Spanne von 4,01 bis 6,26  €/m². 90 % aller angebotenen Wohnungen waren somit in diesem Spektrum der Quadratmeterpreise zu mieten. Ein Drittel der Wohnungen kostete weniger als 4,79 €/m², das zweite Drittel bündelte sich zwischen 4,79 €/m² und 5,22 €/m², das teuerste Drittel begann ab 5,22 €/m². Nur jede 25. Wohnung in Chemnitz kostete mehr als 6,50 €/m².

 

Quadratmeterpreise abhängig von er Wohnungsgröße: Differenziert man die Angebotsmieten nach der Wohnungsgröße, so zeigt sich, dass vor allem kleine und sehr große Wohnungen deutlich über dem Chemnitzer Mittelwert von 5,06 €/m² liegen. Kleinstwohnungen unter 30 m² sowie Wohnungen mit 100 m² und mehr kosten im Schnitt inzwischen um die 6 €/m². 1-Raum-Wohnungen kosten durchschnittlich 5,30 €/m², 2-Raum-Wohnungen 5,01 €/m². 3-Raum-Wohnungen 4,92 €/m²; Wohnungen mit vier und mehr Räumen sind die in Chemnitz teuerste Wohnungsklasse und kosten durchschnittlich 5,55 €/m².

Mietpreise binnen Jahresfrist nur marginal, seit 2012 um 6,5 % gestiegen: Die im November 2017 angebotenen Mietwohnungen kosteten durchschnittlich 5,06 €/m² und sind im Vergleich zum Vorjahr minimal um 0,05 €/m² gestiegen (+1,0 %). Im 5-Jahresvergleich seit 2012 ist ein Preisanstieg von lediglich 6,5 % zu verzeichnen. Lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis 2012 bei 4,75 €/m², so erhöhte sich dieser jahresdurchschnittlich um ca. 1,3 % auf nunmehr leicht über 5 €/m². Im 10-Jahresvergleich erhöhte sich durchschnittliche Angebotsmiete um weniger als einen halben €/m² (+9 % / 0,41  €/m²).

 

Verschiebungen in der Angebotsstruktur: Die Struktur der angebotenen Wohnungen verschiebt sich wieder leicht in Richtung größere Wohnungen: So vergrößerte sich die durchschnittliche Größe der angebotenen Wohnungen auf 59 m². Aufgrund gestiegener Bau- und Sanierungsaktivitäten im Bereich großer Wohnungen (mit 4 Räumen und mehr) hat das Angebot in diesem Segment leicht zugenommen. So weisen bspw. 8 % der Angebotswohnungen in Chemnitz Wohnflächen von 86 und mehr Quadratmeter auf. Dennoch gilt weiterhin: Das Angebot freier Wohnungen wird weiterhin von kleinen und mittleren Wohnungen dominiert – von 100 freien Wohnungen in Chemnitz verfügen 14 über einen Raum, 44 über zwei Räume, 34 über drei Räume und 8 über vier und mehr Räume.

Geringe Preisunterschiede zwischen den Stadtteilen: Im Rahmen des „Wohnungsmarkt-Report Chemnitz 2018“ werden 19 Stadtteile betrachtet, die zusammen ca. 181.000 Einwohner (73 % der Chemnitzer Bevölkerung) und ca. 87 % aller Mieterhaushalte in der Stadt auf sich vereinen. 13 der 19 analysierten Stadtteile haben bei den durchschnittlichen Angebotsmieten die 5 €/m²-Grenze überschritten; acht dieser Stadtteile bündeln sich in einer Spanne von gerade einmal 18 Cent Unterschied zwischen 5,21 und 5,39 €/m²: Kapellenberg, Kaßberg, Altendorf, Altchemnitz, Siegmar, Zentrum, Gablenz, Lutherviertel. Minimal günstiger erwiesen sich in der diesjährigen Stichprobe das Yorckgebiet, Schloßchemnitz, Bernsdorf, Kappel und Markersdorf (alle zwischen 5,00 und 5,09 €/m²). Unterhalb der 5 €/m²-Grenze liegen nur noch sechs Stadtteile, darunter drei aus dem Fritz-Heckert-Gebiet (Hutholz, Morgenleite und Helbersdorf; alle zwischen 4,89 und 4,98 €/m²) sowie Ebersdorf, Hilbersdorf und der Sonnenberg. Der Sonnenberg ist mit seinen 4,72 €/m² das dritte Jahr in Folge der günstigste Stadtteil von Chemnitz. Insgesamt lässt sich beobachten, dass die Preisdifferenz zwischen den Stadtteilen durch Preisanstiege in den Heckert-Gebiet-Stadtteilen und auf dem Sonnenberg immer geringer wird. Sie lag dieses Jahr nur noch bei 0,67 €/m² (4,72 €/m² Sonnenberg -> 5,39 €/m² Kapellenberg). 2008 lag die Differenz bei deutlich über einem Euro.

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